Stiftung Rosa Luxemburg: Büroeröffnung in Griechenland am 09.10 (Athen, Exarcheia)

Stiftung Rosa Luxemburg
Büroeröffnung in Griechenland
Tag der offenen Tür
Athen, 09.10.2012
Kallidromiou 17, Exarcheia, 12:00-16:00

Die Rosa Luxemburg Stiftung wurde 1992 von der Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) – heute DIE LINKE – als parteinahe, bundesweit tätige Stiftung anerkannt. Sie kooperiert im Rahmen eines Stiftungsverbundes eng mit den der Partei DIE LINKE nahestehenden Landesstiftungen und Vereinen in allen Bundesländern.

Mit ihrer Arbeit in Griechenland will die Rosa-Luxemburg-Stiftung die dramatischen Auswirkungen der Krisenmaßnahmen auf die griechische Gesellschaft analysieren und publik machen. Auch sollen unsere griechischen PartnerInnen in ihrem Kampf gegen diese Politik unterstützt werden. Hierbei wird vor allem der Erfahrungsaustausch zwischen Deutschland und Griechenland im Mittelpunkt stehen.

In 2012/13 wird sich die Rosa-Luxemburg-Stiftung vor allem mit folgenden Themen auseinandersetzen:
Die Krise und linke Lösungsansätze
Neo-Faschismus in Griechenland
Auswirkungen von Privatisierungen öffentlicher Güter
Kommunalpolitiker im Austausch
Die Situation von MigrantInnen.

Immer dramatischer werden die Nachrichten, die uns aus Griechenland erreichen: Nachrichten von steigender Arbeitslosigkeit, immer mehr Obdachlosen, wachsender Armut, fehlenden Medikamenten. Unter dem Diktat der „Troika“ aus Internationalem Währungsfonds, Europäischer Zentralbank und EU-Kommission explodieren die Schulden Griechenlands, während die Wirtschaft schrumpft. Selbst ein Ausschluss Griechenlands aus der Euro-Zone wird offen diskutiert. Die milliardenschweren Rettungspakete für Griechenland entpuppen sich als Programme der Verarmung der Bevölkerung. Demokratische und soziale Errungenschaften werden abgebaut, die Tarifautonomie eingeschränkt, Löhne und Renten gekürzt, öffentliches Eigentum privatisiert. Gerettet wurden mit den EU-Milliarden bisher nur das Geld von internationalen Anlegern und Großbanken.

Statt über die wahren Verantwortlichen des Desasters in Athen, Berlin und Brüssel aufzuklären, betreiben viele deutsche Medien eine Sündenbockkampagne gegen die angeblich faulen, in Saus und Braus lebenden Griechen.

Während Merkels Krisenbearbeitung immer offensichtlicher scheitert, wächst in Griechenland der Widerstand, und mit ihm die linken Parteien: Das Linksbündnis SYRIZA erzielte bei den letzten Wahlen mit über 26% einen historischen Erfolg. Griechenland ist zum Laboratorium der Zukunft Europas geworden, zum Laboratorium eines ungezügelten Neoliberalismus ebenso wie zu einem Laboratorium linker Alternativen.
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung versucht in dieser Situation, Gegeninformationen und Solidarität zu organisieren. Mit Broschüren und zahlreichen Bildungsveranstaltungen mit GewerkschafterInnen, AktivistInnen und KünstlerInnen wollen wir der Propaganda über die „faulen Griechen“ und den angeblichen „Rettungsprogrammen“ Perspektiven von unten auf die tatsächliche Situation in Griechenland und die zerstörerischen Folgen der Politik der Troika entgegensetzen. Gleichzeitig engagieren wir uns in Griechenland und versuchen, dort Alternativen zur Kürzungspolitik, antifaschistische Erfahrungen aus Deutschland und linke Strategien zur Diskussion zu stellen.

Quelle: www.rosalux.de